Alles beginnt klein
Im Leben und in der Natur beginnt alles ganz klein. Auch wir waren ganz klein, als wir im Mutterleib gebildet wurden. Alles wird wachsen… darüber möchte ich heute etwas schreiben, weil das in unserem Leben der Weg ist, der zu einer bleibenden und fruchtbaren Reife führt.
I M P U L S
April 2021 – 2
Liebe Freunde, liebe Geschwister,
im Leben und in der Natur beginnt alles ganz klein. Wir können das besonders in der Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Auch wir waren ganz klein, als wir im Mutterleib gebildet wurden. Alles wird wachsen… darüber möchte ich heute etwas schreiben, weil das in unserem Leben der Weg ist, der zu einer bleibenden und fruchtbaren Reife führt. Hierzu lesen wir ein Gleichnis in Matthäus 13,31-32:
31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; 32 das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.
Zuerst müssen wir verstehen, warum Jesus zu seinen Zuhörern oft in Gleichnissen gesprochen hat. Ein Gleichnis ist eine Erzählung, die einen Sachverhalt durch Bilder veranschaulicht. Ich nehme das Senfkorn als Beispiel: Das Senfkorn wächst zu einem großen Baum. Dieses Bild vermittelt uns, dass der Glaube eines Menschen wachsen und Berge versetzen kann.
Jesus hat zwölf Männer ausgewählt und bildete sie aus, um das Reich Gottes zu verkündigen. Sie waren von sich aus nicht in der Lage, das zu tun. Jesus lehrte sie und stattete sie mit göttlicher Kraft aus, so dass sie in seinem Namen Dämonen austreiben und Menschen in seinem Namen heilen konnten.
Jesus hat durch Gleichnisse das Reich Gottes im Himmel dargestellt, das inwendig durch den Heiligen Geist in jedem ist, der glaubt, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, als Kind zur Welt kam, von einer Jungfrau Maria geboren wurde, der seine göttliche Herrlichkeit ablegte und Mensch wurde. Jesus musste das ABC des Lebens lernen, wie jeder andere Mensch auch. Er erlernte den Beruf des Schreiners und lehrte seine Jünger dreieinhalb Jahre über Gottes Reich und das ewige Leben. Er starb am Kreuz, lag im Grab und ist nach drei Tagen auferstanden. Jesus hat seinen Jüngern die Kraft des Heiligen Geistes gesandt und wurde aufgenommen in den Himmel. Er wird wiederkommen, um seine Gemeinde zu holen, damit sie mit ihm für ewig zusammen sein wird.
Bleibe ein kleines Senfkorn, bis Gott dich pflanzt und du wächst und gesehen wirst. In Johannes 6,14-15 steht Folgendes:
14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.
Jesus, der Sohn Gottes und Sohn des Menschen, ließ es nicht zu, dass Menschen ihn zum „irdischen König“ krönen durften, so dass er sich ihnen unterwerfen musste. Nur Gott Vater durfte seinen Sohn zum ewigen König krönen – wenn die Zeit erfüllt war und Jesus gestorben und auferstanden sei.
Wie ist es nun mit uns Menschen? Wir wollen schnell unser Ziel erreichen, möglichst ohne durch Zeiten der Prüfung zu gehen, die oft von Leid, Einsamkeit, Unsicherheit und Ablehnung begleitet werden. Wir versuchen, schneller ganz oben auf der Leiter zu stehen. Wir haben nicht gelernt, dass wir zuerst Gottes Plan bejahen müssen und Gott nicht vorschreiben können, sich unserem Plan anzupassen. Weil wir das Reich Gottes bauen und nicht ein irdisches Reich, müssen wir den Weg Jesu gehen („folge mir nach…“), den Weg des Kreuzes. Dieser Weg ist der einzige Weg, weil wir lernen werden, unser Leben als lebendiges Opfer hinzugeben. Viele Menschen haben Schiffbruch erlitten, weil sie nicht warten konnten. Sie wollten nicht Gottes Wege gehen, sondern eigene Wege. Lerne zu warten, bevor du zu einem „großen Baum“ wirst.
Geschichtlich haben die Bewohner Israels ihre Hoffnung in Jesus gesetzt, damit er sie von den damaligen Besetzern des Landes, den Römern, befreit. Sie wollten Jesus zum König krönen. Aber Gott hat eine andere Lösung. Jesus wurde dazu berufen, alle Menschen durch sein Blut zu erlösen, und nicht nur Israel. Aber Jesus sprach von einem anderen Reich, von Gottes Reich. Einem geistlichen Reich, das niemals überwältigt werden kann, weil es nicht zu dieser Welt gehört.
In manchen Gemeinden und Werken wird gelehrt, wir müssen groß werden, und zwar sehr schnell. Und der Stolz in uns, groß zu sein, wächst auch. Jedes Kind will von Natur aus groß werden, aber das Leben und die Bibel lehren uns, „alles hat seine Zeit“:
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. (Prediger 3,1)
Wir können Gottes Reich nicht über Nacht bauen. Es steht unter Gottes Zeitplan, weil er der Baumeister ist. Gottes Reich wird durch Glauben gebaut. Es wird in unserem Leben wachsen und allein durch Glauben bestehen können und nicht durch unser Denken. Gottes Gedanken sind höher als unsere Gedanken und Wege:
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. (Jesaja 55,8-11)
Gott liebt es, ganz klein anzufangen, wenn er sein Reich in Menschen baut.
Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wussten auch von ihnen, dass sie mit Jesus gewesen waren. (Apg. 4,13)
15 Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, mein Geschlecht ist das geringste in Manasse, und ich bin der Jüngste in meines Vaters Hause. 16 Der HERR aber sprach zu ihm: Ich will mit dir sein, dass du Midian schlagen sollst wie einen Mann. (Richter 6,15-16)
3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 4 Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich. 5 Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. (Matthäus 18,3-5)
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. (Lukas 2,11-12)
2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt, sondern dass er maßvoll von sich halte, wie Gott einem jeden zugeteilt hat das Maß des Glaubens. (Römer 12,2-3)
Wenn wir werden wie ein Kind, wenn wir erkennen, dass wir der kleinste Samen sind, wenn wir Gott erlauben, uns zu verändern, dann werden wir verwandelt in sein Bild (= IHM ähnlicher). Dann wird Jesus in uns groß:
Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist. (2. Korinther 3,18)
5 Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, 6 der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. (2. Korinther 3,5-6)
Gott will, dass wir lernen zu wachsen in Geduld, so dass er uns erhöht zu seiner Zeit:
7 So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. 8 Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe. (Jakobus 5,7-8)
Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. (Jakobus 4,10)
Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. (Epheser 6,10)
Lasst uns gemeinsam Gottes Reich bauen, so dass wir nicht verführt werden, unser eigenes Reich zu bauen. Wir suchen nicht Ehre für uns, sondern wie es im Vaterunser heißt:
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. (Matthäus 6,10)
Ich empfehle euch, hierzu 1. Korinther 3,9-15 zu lesen. Es ist nicht unser Werk, sondern Gottes ewiges Werk, das niemals vergehen wird.
Der „Senfkorn-Glaube“ ist der Beginn von Vergebung.
3 Hütet euch! Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm. 4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.
6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorsam sein. (Lukas 17,3-4.6)
Vergeben – vergeben – vergeben. Jesus lehrt hier, dass sich dieser Maulbeerbaum entwurzeln würde, wenn wir beginnen, im Gehorsam zu vergeben, wie uns vergeben wurde. Dann wird „dieser Baum der Bitterkeit und Unvergebenheit“ sich erheben (= entwurzeln) und dein Leben (= Herz und Sinn) wird frei und heil werden. Um zu vergeben, brauchst du Gehorsam. Die Heilung folgt, indem du in der Haltung der Vergebung lebst. Der „Senfkorn-Baum“ beginnt zu wachsen.
Anhand dessen, was Gott vom Heiligen Geist, der der Geist der Wahrheit ist, in der Bibel niederschreiben ließ, ist es möglich, von einem Senfkorn zu einem großen Baum zu werden, der vielen Menschen Schutz und Sicherheit gibt. Wenn du jedoch versuchst, aus dir selbst heraus zu wachsen, das heißt aus deinem Fleisch heraus (= alter Mensch), wird es dir nicht gelingen.
24 Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. 26 Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß. 28 Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über seine Lehre; 29 denn er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten. (Matthäus 7,24-29)
Ich ermutige dich, dein Leben nach dem Prinzip des Senfkorn-Glaubens zu gestalten. Du bist nicht allein! Gottes Kraft ist größer als alle Probleme. Er wird dich führen und du wirst das Ziel erreichen. Wir werden gemeinsam Gottes Reich bauen und seinen Willen hier auf Erden tun.
Im Herrn verbunden
Brian Williamson
Alle Bibelzitate wurden der Lutherbibel 2017 entnommen.