Wo ist Gott, wenn wir durch das Leben verletzt werden? (Teil 2)
Bevor wir in Notsituationen geraten sind, haben wir vielleicht durch unser Verhalten (Leben) ein hohes Ansehen erlangt. Wie wir uns jedoch in Leidenszeiten verhalten, zeigt unseren wahren Charakter.
Wo ist Gott, wenn wir durch das Leben verletzt werden? (Teil 2)
Liebe Freunde und Geschwister,
heute möchte ich meinen Impuls „Wo ist Gott, wenn wir durch das Leben verletzt werden?“ zu Ende schreiben. Es geht weiter mit Ziffer 3 von „Fünf Punkte über den Schutz, den Gottes Wort uns gibt“.
3. Wenn wir Not und Probleme haben, können wir entweder negativ reagieren (z.B. mit Zorn, Bitterkeit) oder wir beweisen Integrität.
Ich bin auf folgendes Zitat gestoßen, das mich persönlich sehr angesprochen hat:
„Wir werden nie wissen, wie sehr ein Mensch lieben kann, bis wir wissen, wieviel er willig war, im Leben zu leiden.“
(Henry Ward Beecher (1813 – 1887), US-amerikanischer Geistlicher)
Bevor wir in Notsituationen geraten sind, haben wir vielleicht durch unser Verhalten (Leben) ein hohes Ansehen erlangt. Wie wir uns jedoch in Leidenszeiten verhalten, zeigt unseren wahren Charakter. Wenn wir weiter ein hohes Ansehen suchen, werden wir das Leid, das wir durchmachen müssen, als Angriff sehen. Viele legen weniger auf ihren Charakter wert, sondern mehr auf ihr Ansehen. Ansehen ist das, was Menschen über uns denken bzw. wie sie uns sehen. Für Gott ist jedoch unsere Integrität (Charakter) wichtig. Unser Verhalten bzw. unser Umgang in/mit herausfordernden Situationen zeigt, wer wir wirklich sind.
Hiob befand sich in einer ausweglosen Situation, nachdem Satan ihn „schlagen“ durfte. Hierzu lesen wir die Bibelstelle in Hiob 2,9-10:
Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb! Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
4. Abhängigkeit in schweren Situationen
In einer schweren, vielleicht sogar hoffnungslosen Situation entsteht eine Abhängigkeit, weil zwei Parteien einander brauchen:
Aber der HERR war mit Josef und neigte ihm die Herzen zu und schenkte ihm die Gunst des Amtmanns über das Gefängnis, sodass der ihm alle Gefangenen im Gefängnis in seine Hand gab, und alles, was dort zu tun war, geschah durch ihn. Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück. (Gen 39,21-23)
Josef war zu Unrecht im Gefängnis. Er war eine wichtige Person, bevor Gott dies alles zugelassen hat. Gottes Plan für unsere Vorbereitung ist für uns nicht immer angenehm. Je größer der Ruf Gottes ist, umso intensiver und/oder unangenehmer kann die Vorbereitungszeit sein.
Halten wir es aus oder laufen wir von Gott weg?
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? (Ps 139,7)
Gott ist immer mit uns.
Und David sprach zu seinem Sohn Salomo: Sei getrost und unverzagt und mache es! Fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! Gott der HERR, mein Gott, wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen, bis du jedes Werk für den Dienst im Hause des HERRN vollendet hast. (1 Chr 28,20)
Salomo brauchte die Zusage Gottes, dass er sowohl in guten wie in schlechten Zeiten mit ihm ist, in Zeiten des Friedens und in Zeiten der Not. Wir dürfen lernen, Gott in solchen Zeiten ganz zu vertrauen. Dann können wir sagen: „Ich verlasse mich allein auf meinen Gott, Versorger, Arzt, Wegweiser etc.“. Besonders wenn nichts sichtbar ist, ist Gott trotzdem da (Joh 10,27-30).
Willst du lernen, dich ganz auf Gott zu verlassen?
5. Unsere Herzen können durch notvolle Zeiten auf den Dienst vorbereitet werden
Die Reihenfolge der Ereignisse Gottes in dieser Welt sind wie folgt: Wir erfahren Not – auch als Kinder – und Gott dient uns. Dann beginnen wir, anderen zu dienen, meistens mit derselben Salbung, mit der Gott uns gedient hat. Die Bibelstelle hierzu lesen wir in 2. Korinther 1,3-5:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott. Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.
Zum Schluss möchte ich eine bekannte Frage stellen: „Warum passieren negative Dinge im Leben von Christen oder anderen guten Menschen?“
… auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Mt 5,45)
Meine persönliche Erfahrung ist, dass Gott will, dass Menschen überall auf der Welt nach ihm schauen und zu ihm rufen als dem Einzigen, der alles unter Kontrolle hat.
Ich stelle nochmals die Frage: „Warum passieren hoffnungslose und unlösbare Dinge, besonders im Leben seiner Kinder?“ Ich glaube die Antwort lautet: Weil Gott niemals zu seinem Volk und seinen Kindern gesagt hat, dass sie in dieser Welt immun gegen Nöte und ungute Ereignisse sein werden. Gott hat ein anderes System als die Welt, um uns näher zu sich zu ziehen. Gott wird uns durch jede Situation hindurch führen. Er wird uns tragen, so dass wir mit ihm ans Ziel kommen.
Mein Gebet ist, dass du erkennst, dass Gott dich nahe bei sich haben will – und dass Leid dazu dient.
Euer Brian Williamson
Alle Bibelzitate wurden der Lutherbibel 2017 entnommen.