Berufung oder Aufgabe erkennen
immer wieder kommen Menschen zu mir mit der Bitte, für sie zu beten, dass sie „ihre Berufung“ erkennen, um etwas für Gott zu tun. In meinem heutigen Impuls schreibe ich über einige wichtige Punkte, wie wir unsere Berufung oder Aufgabe erkennen können.
IMPULS August 2023
Berufung oder Aufgabe erkennen
Liebe Geschwister, liebe Freunde,
immer wieder kommen Menschen zu mir mit der Bitte, für sie zu beten, dass sie „ihre Berufung“ erkennen, um etwas für Gott zu tun. In meinem heutigen Impuls schreibe ich über einige wichtige Punkte, wie wir unsere Berufung oder Aufgabe erkennen können.
(1) Anhand des Buches Nehemia im Alten Testament können wir sehr viel lernen.
Nehemia war ein Mann der Integrität. Er war treu in dem, was er für den König von Persien als Mundschenk tat. Er hatte starke moralische Grundwerte und war in seinem Wesen ehrlich. Obwohl die 70 Jahre der Gefangenschaft im Exil in Babylon vorbei waren und schon einige tausend Juden die Reise über 1300 km nach Jerusalem antraten, blieb Nehemia als Mundschenk des Königs in Babylon – bis Gott ihn rief, etwas zu tun.
(2) Wenn wir etwas verfrüht oder ohne die Stimme Gottes gehört zu haben, tun, werden wir scheitern.
Bibelstelle: Nehemia 1,1-11
Jetzt war die Zeit für Nehemia da, zu gehen.
a) Zuerst betete und schrie Nehemia zu Gott.
Als ich aber diese Worte hörte, setzte ich mich nieder und weinte und trug Leid tagelang und fastete und betete vor dem Gott des Himmels und sprach: Ach, HERR, Gott des Himmels, du großer und schrecklicher Gott, der da hält den Bund und die Treue denen, die ihn lieben und seine Gebote halten! Lass doch deine Ohren aufmerken und deine Augen offen sein, dass du das Gebet deines Knechtes hörst, das ich jetzt vor dir bete Tag und Nacht für die Israeliten, deine Knechte, und bekenne die Sünden der Israeliten, die wir an dir getan haben; und ich und meines Vaters Haus haben auch gesündigt. (Neh 1,4-6)
b) Er tat Buße für die Sünden Israels.
Lass doch deine Ohren aufmerken und deine Augen offen sein, dass du das Gebet deines Knechtes hörst, das ich jetzt vor dir bete Tag und Nacht für die Israeliten, deine Knechte, und bekenne die Sünden der Israeliten, die wir an dir getan haben; und ich und meines Vaters Haus haben auch gesündigt. Wir haben übel an dir getan, dass wir nicht gehalten haben die Gebote, Befehle und Rechte, die du geboten hast deinem Knecht Mose. (Neh 1,6-7)
c) Er bat Gott um Gnade, vor König Artasasta treten zu können.
Da sprach der König zu mir: Warum siehst du so traurig drein? Du bist doch nicht krank? Das ist’s nicht, sondern dich bedrückt etwas. Ich aber fürchtete mich sehr und sprach zum König: Der König lebe ewig! Wie sollte ich nicht traurig dreinsehen! Die Stadt, in der meine Väter begraben sind, liegt wüst, und ihre Tore sind vom Feuer verzehrt. Da sprach der König zu mir: Was begehrst du denn? Da betete ich zu dem Gott des Himmels … (Neh 2,2-4)
d) Er brachte Gott ein Stoßgebet.
Da sprach der König zu mir: Was begehrst du denn? Da betete ich zu dem Gott des Himmels … (Neh 2,4)
Was lernen wir von Nehemia? Er war zuvorkommend und gab mit jedem Satz zu, dass er Gottes Hilfe brauchte. Er lebte in Ehrlichkeit und Anstand vor dem König, voller Integrität. Er war nicht leichtsinnig, weder vor seinem Gott noch vor König Artasasta.
(3) Der Charakter Nehemias
Bibelstellen: Spr 9,10 / Spr 1,7 / Spr 3,5-6 / Ps 34,10 / Ps 111,10
Es ist wichtig, dass wir uns neben dem Ruf Gottes auf unserem Leben auch Gottes Charakter aneignen. Besonders, wenn wir den Auftrag Gottes erfüllen wollen. In Matthäus 11,29 lesen wir, was Jesus von sich als Mensch sagte: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Wenn der Sohn Gottes diese Eigenschaften gebraucht hat, wieviel mehr wir als seine Gemeinde, Botschafter und Braut?
(4) Geh und handle nur, wenn Gott es dir sagt
Obwohl Nehemia von den Feinden Israels viel Widerstand bekam, ließ er sich nicht aufhalten und bekam die Kraft weiterzugehen, weil Gott ihm den Auftrag gegeben hat. Nehemia tat es nicht aus irgendeinem menschlichen Wunsch oder Gefühl heraus. Er blieb fest, weil er wusste, dass Gott ihm den Auftrag gegeben hat und nicht Menschen und auch nicht seine Seele.
… machte ich mich des Nachts auf und wenige Männer mit mir; denn ich hatte keinem Menschen gesagt, was mir mein Gott eingegeben hatte, für Jerusalem zu tun; und es war kein Tier bei mir außer dem, auf dem ich ritt. (Neh 2,12)
Und mein Gott gab mir ins Herz, dass ich die Vornehmen und die Vorsteher und das Volk versammelte, um sie zu verzeichnen nach Geschlechtern. Und ich fand das Geschlechtsregister derer, die zuerst heimgekehrt waren, und fand darin geschrieben: (Neh 7,5)
(5) Abschluss
Manche Christen sagen, dass Gott ihnen gesagt und/oder gezeigt hat, dieses oder jenes zu tun, und doch kam es aus ihrer Seele, ihren Gedanken oder Wünschen heraus. Aus diesem Grund ist vieles in christlichen Kreisen nicht gelungen, auch wenn große Pläne gemacht wurden.
Jeder Anfang ist schwer. Lerne, die Fragen und Lasten, die damit verbunden sind, mit anderen zu teilen und im Weitergeben von „Eindrücken“ Begleitung durch Menschen zu suchen, die in geistlicher Leiterschaft stehen. Ich empfehle euch, 1. Korinther 14 zu studieren. Paulus gibt klare Unterweisungen, wie wir uns bei der Ausübung von Geistesgaben in der Gemeinde oder im Hauskreis zu verhalten haben. Weiter empfehle ich euch, eure Beziehung zu dem dreieinigen Gott durch Gebet und Hören zu vertiefen.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh 15,5)
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan? (Mt 7,22)
2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger. (Joh 15,2.4.6-8)
Ich bete, dass wir als Gottes Brautgemeinde ganz nahe bei Jesus bleiben.
Euer
Brian Williamson
Alle Bibelzitate wurden der Lutherbibel 2017 entnommen.