Gott heilt jeden Schmerz
Jeder von uns hat schon in irgendeiner Art und Weise innere Verletzungen erlebt. Diese Verletzungen richten in der Regel viel Schaden an, besonders auch im Denken. Innere Verletzungen können durch erniedrigende Worte und Taten entstehen. Meist werden sie uns durch nahestehende Personen wie Eltern, Geschwister, Freunde oder Schulkameraden zugefügt, entweder bewusst oder unbewusst. Vergebung ist der Schlüssel zu Heilung und Erneuerung.
IMPULS April (2) 2022
Gott heilt jeden Schmerz
Liebe Freunde, liebe Geschwister,
jeder von uns hat schon in irgendeiner Art und Weise innere Verletzungen erlebt. Diese Verletzungen richten in der Regel viel Schaden an, besonders auch im Denken. Innere Verletzungen können durch erniedrigende Worte und Taten entstehen. Meist werden sie uns durch nahestehende Personen wie Eltern, Geschwister, Freunde oder Schulkameraden zugefügt, entweder bewusst oder unbewusst. Weil es oft Menschen sind, mit denen wir seelisch eng verbunden sind, schmerzen diese Verletzungen sehr und die Wunden gehen tief.
Was hat es für Folgen, wenn wir Verletzungen nicht behandeln lassen und wie entwickeln wir uns? Wenn wir Verletzungen nicht gleich behandeln lassen, das heißt nicht zuerst zu Jesus gehen, weil er uns durch den Heiligen Geist helfen und lehren wird, was wir tun sollen, dann werden sich diese Verletzungen (= Schmerzen) in unserer Seele einnisten. Das geschieht auch, wenn wir versuchen sie zu verdrängen oder sogar zu unterdrücken. Mit der Zeit werden sie sich in unserem Bewusstsein und Unterbewusstsein verfestigen, um unsere Gefühle und Gedanken zu dominieren und letztendlich werden sie uns versklaven und zu Knechten machen.
1) Wie Gott will, dass wir uns verhalten
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. (Eph 4,30-32)
Manche Verletzungen können wir leichter und besser verarbeiten, indem wir schnell und tief vergeben. Aber andere Verletzungen, die uns von nahestehenden Personen zugefügt wurden, in die wir unser Vertrauen gesetzt haben, dringen tief in unsere Seele (= Verstand, Wille und Gefühl) ein. Es entstehen Wunden, die in der Regel nicht schnell zu heilen sind. Durch diese tiefgehenden Verletzungen ist etwas in uns zerbrochen. Unser „Lebensboden“ wurde weggezogen und Schmerz, Hass, Rache bis hin zu einer Haltung, „ich vertraue keinem mehr im Leben“, entstehen. Leider übertragen wir völlig unbewusst diese Entscheidung dann direkt auf Gott. Was Gott in seinem Wort dazu sagt, lesen wir in den folgenden zwei Bibelstellen.
14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. (Mt 6,14)
34 Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war. 35 So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder. (Mt 18,34-35)
Letztendlich wird die Verletzung zu einer falschen Sicherheit und Identität, indem das Geschehene festgehalten wird. Die Betroffenen denken und sagen dann: „Ich lasse das niemals wieder in meinem Leben geschehen“. Obwohl sich das gut anhört, wird Gottes Wirken in ihrem Leben unwirksam. Das ist Gottes Prinzip. Wir werden es nie ändern können, weil Gott es lehrt, wie wir in den vorangegangenen Bibelstellen bereits gelesen haben.
Vergebung ist der Schlüssel zu Heilung und Erneuerung. Unvergebenheit ist eine natürliche Reaktion auf Ungerechtigkeit. Aber Christen sind dazu berufen, in der Kraft des Heiligen Geistes zu leben und nicht in der Gesinnung des sündigen Menschen. An der Oberfläche scheint alles gut verdrängt zu sein, aber die Vereiterung im Herzen hat schon in kürzester Zeit begonnen, auch die Bitterkeit.
2) Gottes Lösung für innere Verletzungen
Um die andauernden Schmerzen und Erinnerungen auf die beste Art und Weise zu beseitigen, müssen wir die bereits zu Anfang meines Impulses aufgeführte Bibelstelle aus Epheser 4,30-32 umsetzen.
3) Haltungen, die schon immer in uns waren, aber nun für jeden sichtbar werden
Unbewusst wird unser Charakter durch die Folgen von Verletzungen und Enttäuschungen negativ verändert. Die Haltungen entstehen durch Unvergebenheit und werden zu Gift in unserer Seele, wenn wir nicht von Herzen vergeben. Haltungen können z.B. Zorn, Groll, Bitterkeit, dem Täter Böses antun wollen (= Vergeltung ausüben), sein. Dabei werden auch unschuldige Menschen von diesen negativen Eigenschaften besudelt und sie werden dich ablehnen und sich von dir distanzieren.
Der einzige Weg zur Heilung ist, die Verletzungen gemäß Gottes Weg, der in der Heiligen Schrift aufgezeigt ist, aus deinem Leben entfernen zu lassen. Wenn wir dies befolgen, dann wird es manchmal Schmerz und Wut in dir freisetzen. Aber es ist der einzige Weg. Lies mit mir noch die Bibelstelle aus Johannes 8,31-32:
Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
4) Die charakterliche Entwicklung, wenn wir nicht vergeben
a) Wir fangen an, die Verletzung zu ernähren, indem wir das Geschehene wiederholt in Gedanken und Emotionen abspielen, so wie eine CD.
b) Wir entwickeln bis zu einem bestimmten Grad Hassgedanken gegenüber dem Täter.
c) Wir wollen Rache und Vergeltung.
d) Unser geistliches Leben wird gehindert, denn Geist + Seele sind einander „Feinde“.
e) Wir lassen uns nichts mehr sagen und verweigern Korrektur. Und ohne es zu merken, beginnen wir zu rebellieren.
5) Warum wir negativ reagieren
a) Unsere negativen Reaktionen (= Charakter) waren bereits in uns, aber wir haben sie nicht ausgelebt, bis die Verletzungen entstanden sind.
b) Wir sind ganz alleine verantwortlich für negative Reaktionen, auch schon bevor die Verletzungen geschehen sind. Du selbst hast dich dafür entschieden, dass negative Gefühle in dir entstehen und ausgelebt werden.
c) Wir behaupten Gott zu lieben und gleichzeitig hassen wir die Täter oder andere Menschen.
Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. (1 Joh 4,21)
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, (Mt 5,44)
Trotz der Verletzungen, die andere in deinem Leben verursacht haben, bist du ein Gotteskind und hast den Heiligen Geist in dir. Dein Geist ist voll mit Liebe und der dreieinige Gott wohnt in dir. Die negativen Eigenschaften sind in deiner Seele (= Verstand, Wille, Gefühl). (siehe 1 Thess 5,19; Eph 4,30)
Jetzt können wir das Unmögliche möglich machen, indem wir eine Entscheidung treffen. Diese Entscheidung heißt: „Ich will von Herzen vergeben.“
6) Und nun?
a) Vergebe:
Da befahl ihn sein Herr zu sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast; hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder. (Mt 18,32-35)
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.] Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. (Mt 6,13-14)
b) Gib jede Anklage an Gott ab:
4 »So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!« 5 Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. 6 Darum gebe ich auf und bereue in Staub und Asche. 10 Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat. Und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte. (Hiob 42,4-6.10)
c) Erneuere deine Beziehung zu Gott:
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. (1 Kor 13,4-7)
d) Lerne in der Vergebung zu leben – jeden Tag:
Darum ermahne ich euch, dass ihr Liebe an ihm beweist. Denn darum habe ich auch geschrieben, damit ich erkenne, ob ihr rechtschaffen seid, gehorsam in allen Stücken. Wem aber ihr etwas vergebt, dem vergebe ich auch. Denn auch ich habe, wenn ich etwas zu vergeben hatte, es vergeben um euretwillen vor Christi Angesicht, auf dass wir nicht überlistet werden vom Satan; denn uns ist nicht unbekannt, was er im Sinn hat. (2 Kor 2,8-11)
Und zum Abschluss möchte ich mit euch auf JESUS schauen, der mehr als wir alle vergeben hat, weil er unsere Schuld auf sich nahm bzw. unsere Schuld wurde:
Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,3-7)
In der Hoffnung, dass wir uns als Braut Christi zubereiten lassen, weil der Bräutigam bald kommt – sehr bald.
In Jesus verbunden.
Euer
Brian Williamson
Alle Bibelzitate wurden der Lutherbibel 2017 entnommen.