Impuls

Hast Du eine bittere Wurzel in Dir?
Ein persönlicher Erfahrungsbericht

Liebe Geschwister,

vor Jahrzehnten haben wir viel über das Thema „Bittere Wurzel“ in unserem Land gehört. Ich selbst habe Jahrzehnte damit gekämpft und bin dadurch oft in Rebellion und Verzweiflung gekommen, weil ich diese Wurzel loswerden wollte. Aber die Auswirkungen oder Folgen der Wunden, die in meiner Vergangenheit entstandenen sind, haben viele und oft unnötige Probleme in meinem Leben, meiner Familie und meinem Dienst hervorgebracht. Das hatte besonders in engen Beziehungen Auswirkungen, da ich durch diesen Zustand hart und selbstgerecht wurde.

Die Wurzel in mir begann unbemerkt zu eitern. Ich sah mich als Opfer an, da ich in meinem Leben viel Ungerechtigkeit erlebt hatte. Ich wurde bitter und die Wunden in mir vereiterten und machten mich körperlich und seelisch krank. Schließlich verdrängte ich ja die Erfahrungen aus der Vergangenheit. Dann begann ich Rachegedanken zu hegen und stellte mir immer wieder vor, dass ich nicht schuld bin, sondern die anderen sind schuld. Dazu kamen Gedanken, dass sie nicht für ihre Taten an mir bestraft wurden.

Hebräer 12,14-15 ist ein sehr bekannter Vers. Dort heißt es: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird,  und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden;“

Diese Bibelstelle sagt aus, dass viele durch meine Bitterkeit (= Wurzel) verunreinigt wurden. Menschen haben sich von mir distanziert, auch wenn sie nicht wussten, warum. Und ich wurde sehr einsam.

Es gibt gute Nachrichten. Gott will unsere Heiligung. Er will, dass wir Jesu Frieden haben mit Jedermann und besonders mit uns selbst. Aber bei mir war das nicht möglich. Warum war das so?

Ich entwickelte in meinem Herzen Mordgedanken gegen diejenigen, die mich im Kinderheim missbraucht hatten und der Gedanke, „die Täter kamen davon, aber ich wurde durch sie krank und bitter“, wuchs immer stärker in mir.

Wenn wir verbittert wind, dann entsteht eine Distanz zwischen uns und Gott und zwischen uns und anderen Menschen, obwohl sie nicht schuld an meinem Zustand der Verbitterung sind.

Je länger die Wurzel der Verbitterung in mir Raum bekam, umso schlechter wurde mein Charakter. Denn die Wurzel war tief in mir und keiner durfte sie sehen. Ich könnte ja blamiert werden, wenn ich bekennen würde, was in mir war. Denn schließlich war ich „ein Diener Gottes“ und in vielen christlichen Kreisen bekannt.

Doch eines Tages warf Gott Vater ein Netz über mir aus und nahm mich gefangen, weil er mich so sehr liebt und mir zeigen wollte, dass ich sein Sohn bin.

Dies geschah vor vielen Jahren auf einer Leiterkonferenz mit Geri Keller und Christoph Häselbarth in der Schweiz. Beide „Väter“ legten mir die Hände auf und ich wusste sofort, wie die Wurzel heißt. Ich bin in einem Kinderheim aufgewachsen und hatte keinen Vater – und ihn wollte ich töten. . Die bösen Geister fuhren aus mir heraus und ich wurde komplett frei. Nun darf ich mich lieben lassen und lernen, anderen zu helfen, die ähnliches erlebt haben. Und ich darf sie jetzt durch Jesus zum Vater führen.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser den Mut, nach Hebräer 12,11-15 Gottes Wirken in Deinem Leben zu empfangen – als Geschenk von Vater, Sohn und Heiligem Geist:

Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Schmerz zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit. Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde.  Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden;

Es lohnt sich, dass wir uns demütigen, denn der Vater wartet auf uns um uns zu heilen und zu befreien. Öffne Dein Herz und lass Gottes Gnade in Dein Leben, um dir im Alltag zu helfen.

In großer Dankbarkeit.

Euer
Brian Williamson

Alle Bibelzitate wurden der Lutherbibel 2017 entnommen.