Was Vergebung ist – und was Vergebung nicht ist (Teil 1)
Das Thema Vergebung ist für viele Christen ein willkommenes Thema, für andere wiederum ein leidiges Thema. Vorweg möchte ich sagen, dass dieser Prozess manchmal mit Schmerzen verbunden ist, bis hin zu Verzweiflung. Aber letzten Endes bringt es vollkommenen Sieg über Bitterkeit, negative Gedanken, Stillstand im Glauben, wiederholte körperliche und psychische Krankheiten.
IMPULS Juni 2021
Was Vergebung ist – und was Vergebung nicht ist (Teil 1)
Liebe Geschwister,
das Thema Vergebung ist für viele Christen ein willkommenes Thema, für andere wiederum ein leidiges Thema. Warum das so ist, möchte ich kurz erklären. Die erste Gruppe hat Gott erlaubt, ihr Herz zu verändern. Diese Herzensveränderung bewirkt eine Gesinnungsänderung wie auch eine Lebensveränderung. Die zweite Gruppe, die übrigens sehr groß ist, hat wohl für sich die Vergebung empfangen, hat auch anderen vergeben, ist aber in der Regel in bestimmten Bereichen ihres Lebens, für die sie die göttliche = vollkommene bzw. hundertprozentige Vergebung braucht, nicht weiter gegangen. Der häufigste Grund dafür ist, dass sie Bitterkeit oder Rache (= Vergeltung) in ihrem Herzen haben. Darüber möchte ich heute schreiben, weil ich selbst viele Jahre zur zweiten Gruppe gehört habe. Nun ist Gott bzw. der Heilige Geist bei mir am Werk, viele Bereiche meines Lebens tiefer aufzudecken, Bereiche, die absolute göttliche Vergebung brauchen, die dann Charakterveränderung hervorbringt und geistliches Wachstum frei setzt, in mir und in jedem, der darum bittet. Vergebung von Jesus Christus ist der erste Schritt im Leben eines Christen.
Vorweg möchte ich sagen, dass dieser Prozess manchmal mit Schmerzen verbunden ist, bis hin zu Verzweiflung. Aber letzten Endes bringt es vollkommenen Sieg über Bitterkeit, negative Gedanken, Stillstand im Glauben, wiederholte körperliche und psychische Krankheiten.
Zu Beginn möchte ich drei Bibelstellen mit euch betrachten. Jede dieser Bibelstellen teilt uns etwas mit, das wir sehr leicht übersehen können, wenn wir sie nicht tiefer studieren.
dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne. Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt. (Epheser 3,17- 19)
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.] Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. (Matthäus 6,12-15)
Da befahl ihn sein Herr zu sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast; hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder.(Matthäus 18,32 – 35)
Wenn wir uns nicht vor dem Vater demütigen (siehe Epheser 3,14), dann besteht die Gefahr, dass uns in unserem Geist die Ebenen von Kraft nicht in vollem Maße zuteilwerden. Wie werden wir die Breite, die Länge und die Tiefe und die Höhe, und die „Liebe Christi“ erkennen können? In meinen Worten: Wie tief ist Jesus in mir und in dir?
In Matthäus 6,12-15 spricht Jesus klar über göttliche Vergebung. In Vers 14 sagt er, dass Gott Vater uns nicht vergeben kann, wenn wir nicht vergeben: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.“ Wir sind dann gebunden, oder anders ausgedrückt, wir haben uns entschieden, nicht zu vergeben und somit die Person/en nicht freizugeben, wie der Vater uns vergeben hat. Göttliche Vergebung ist hundertprozentig. Das bedeutet, verbal, gedanklich und praktisch so zu leben, dass das Geschehene in dir keine Wirkung mehr hat und du wirst heil und frei.
In Matthäus 18,33-35 wird davon berichtet, dass jemand einem Mitknecht nicht vergeben wollte, obwohl ihm selbst alle Schuld erlassen wurde. Das Ergebnis war furchterregend. Der Schalksknecht (= ein böser Knecht) wurde nach Vers 34 bestraft, indem er den Folterknechten übergeben wurde, „bis er alles bezahlt hätte, was er schuldig war“. Wie kann eine Person, die im Gefängnis ist, jemals seine Schulden abarbeiten und zurück bezahlen? Indem er erkennen will, dass Gott Vater gerecht ist in all seinem Tun, Ehrfurcht vor ihm hat und die Chance ergreift, anderen, die ihm etwas schulden, zu vergeben.
Zum Abschluss meines ersten Teils zum Thema Vergebung möchte ich etwas über Jesaja 58,6 schreiben:
Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!
Fasten ist Verzicht auf Essen. Also ein Verzicht auf dein Recht auf dein Recht und Vergeltung. Auch wenn uns eine Person ungemein verletzt hat und uns vielleicht sogar Schaden zugefügt hat, Gott verlangt, dass wir sie hundertprozentig frei sprechen von ihrer Schuld an uns. DANN werden wir Vergebung für alle Schuld empfangen bzw. aus unserem Gefängnis (z.B. Krankheit, Leid = Folter) entlassen werden.
wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. (Römer 3,10)
Wenn uns die Heilige Schrift das mitteilt, dann können wir verstehen, dass keiner besser oder gerechter ist, als sein Nächster.
Zusammenfassung
- Gott nimmt das Thema Unversöhnlichkeit bzw. Vergebung sehr ernst.
- Herzensvergebung wird oft auf die lange Bank geschoben.
- Hundertprozentige Vergebung bringt Frieden im Herzen, körperliche Heilung und ermöglicht ein neues Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben.
- Die geistliche Dimension und die Erkenntnis Jesu Christi (siehe Epheser 3,17-19) sind durch Unversöhnlichkeit unerreichbar.
- Wenn nicht vergeben wird, wie uns von Jesus vergeben wurde (= 100 Prozent aller Schuld), dann werden Dämonen und Qual (= ein Leben im Gefängnis) in unserem Leben sein.
- Nach Römer 3,10-20 werden wir ein Leben der Sünde (= Lüge) leben müssen, um überleben zu können anstatt in Christi Vergebung zu leben.
Mein Flehen im Gebet ist, dass Christen, also Menschen die Jesus als ihren Erlöser angenommen haben, Liebe und Vergebung finden und leben, so dass die Welt sieht, dass sie Gnade (= Gunst und Gelingen) von Jesus empfangen haben.
In Jesu Liebe verbunden.
Euer
Brian Williamson
Alle Bibelzitate wurden der Lutherbibel 2017 entnommen.